Dienstag, 20. August 2013

In 24 Stunden durch ganz Europa getrampt


PM vom 19. August 2013.
Die letzten Prüfungen sind geschrieben. Die Vorlesungen für dieses Jahr sind abgehakt und der Abgabetermin der fälligen Hausarbeiten noch in weiter Ferne. Zeit und Grund genug, aus dem Studienalltag auszubrechen. Das Referat für Nachhaltige Mobilität des Student_innenRates der Universität Leipzig veranstaltete deswegen ein Tramprennen unter der  Prämisse, so weit wie möglich ohne Geld vom Campus zu entkommen: der Campus-Jailbreak.

Jailbreak ist ein aus England übergeschwapptes Tramprennen, welches sich unter anderem in Cambridge großer Beliebtheit erfreut. Ziel ist  es, sich von einem zentralen Punkt aus in einer vorgegebenen Zeit  durch Trampen soweit wie möglich fortzubewegen. Erlaubt ist alles, was kein Geld kostet. Das Referat für Nachhaltige Mobilität fand diese Idee spitze und veranstaltete ein 24-Stundenrennen auch in Leipzig. Gesucht waren so viele zweier Teams mit Lust auf Abenteuer und Fernweh.

Dem Aufruf folgten sechs Teams, die sich am Freitag, dem 2. August um 9 Uhr auf dem Augustusplatz einfanden. Nach einem gemeinsamen Foto ging es in alle Himmelsrichtungen davon.  Die Ergebnisse der 24  
Trampstunden können sich durchaus sehen lassen: Das Gewinnerteam schaffte es bis Brampton, einer Kleinstadt nördlich von London. Damit legten Tim und Klarissa 870 km Luftlinie vom Augustusplatz zurück. Platz zwei und drei waren ihnen dicht auf den Fersen. Hier waren die Endstationen nach 24 Stunden Montbeugny in Frankreich (840 km) und Marijampole in Litauen (820 km). Außerhalb des Siegertreppchens wurde die Städte Brüssel, München und Prag von den teilnehmenden Teams erreicht. Insgesamt legten die 6 Teams eine Strecke von 3640 km zurück. Respekt!

Friedemann Goerl, Referent für Nachhaltige Mobilität des Student_innenRates, welcher das Tramprennen organisierte, freute sich  vor allem über die weit geschafften Ziele und meint: „Dass Teams in  24h bis zu 870km zurück legen können, zeigt, wie wirkungsvoll der Daumen als Mittel der Vorbewegung ist. Im Vorfeld des Campus-Jailbreak  bekam ich sehr viele An- und Nachfragen zu dieser Veranstaltung von Menschen, welche die Idee zwar super spannend fanden, aber es sich nicht trauten, auszuprobieren. Nun haben wir die ersten Ergebnisse, welche eine Ermutigung und Ansporn sind, mehr zu trampen.“

Warum Trampen eine sehr umweltfreundliche Art der Fortbewegung ist, und deshalb in das Profil des Referates für Nachhaltige Mobilität  passt, erklärt Friedemann Goerl folgendermaßen:  „Man benutzt zwar eines der umweltschädlichsten Verkehrsmittel, schafft aber durch das  Trampen keine Nachfrage und somit keinen zusätzlichen Verkehr, denn  alle anderen motorisierten Verkehrsmittel werden nach der prognostizierten Nachfrage eingesetzt und verursachen so mehr CO2,  Lärm und Feinstaub.“