PM vom 19. August 2013.
Die letzten Prüfungen sind
geschrieben. Die Vorlesungen für dieses Jahr sind abgehakt und der
Abgabetermin der fälligen Hausarbeiten noch in weiter Ferne. Zeit und
Grund genug, aus dem Studienalltag auszubrechen. Das Referat für Nachhaltige Mobilität des Student_innenRates
der Universität Leipzig veranstaltete deswegen ein
Tramprennen unter der Prämisse, so weit wie möglich ohne Geld vom Campus zu
entkommen: der Campus-Jailbreak.
Jailbreak ist ein aus England übergeschwapptes
Tramprennen, welches sich unter anderem in Cambridge großer Beliebtheit
erfreut. Ziel ist es, sich von einem zentralen Punkt aus in einer
vorgegebenen Zeit durch Trampen soweit wie möglich fortzubewegen. Erlaubt
ist alles, was kein Geld kostet.
Das Referat für Nachhaltige Mobilität fand diese Idee spitze und veranstaltete ein 24-Stundenrennen auch
in Leipzig. Gesucht waren so viele zweier Teams mit Lust auf
Abenteuer und Fernweh.
Dem Aufruf folgten sechs Teams, die sich am Freitag, dem
2. August um 9 Uhr auf dem Augustusplatz einfanden. Nach einem
gemeinsamen Foto ging es in alle Himmelsrichtungen davon. Die Ergebnisse der 24
Trampstunden können sich durchaus sehen lassen: Das
Gewinnerteam schaffte es bis Brampton, einer Kleinstadt nördlich von
London. Damit legten Tim und Klarissa 870 km Luftlinie vom
Augustusplatz zurück. Platz zwei und drei waren ihnen dicht auf den Fersen.
Hier waren die Endstationen nach 24 Stunden Montbeugny in Frankreich
(840 km) und Marijampole in Litauen (820 km). Außerhalb des
Siegertreppchens wurde die Städte Brüssel, München und Prag von den
teilnehmenden Teams erreicht. Insgesamt legten die 6 Teams eine Strecke von
3640 km zurück. Respekt!
Friedemann Goerl, Referent für Nachhaltige Mobilität
des Student_innenRates, welcher das Tramprennen organisierte,
freute sich vor allem über die weit geschafften Ziele und meint:
„Dass Teams in 24h bis zu 870km zurück legen können, zeigt, wie
wirkungsvoll der Daumen als Mittel der Vorbewegung ist. Im Vorfeld
des Campus-Jailbreak bekam ich sehr viele An- und
Nachfragen zu dieser Veranstaltung von Menschen, welche die Idee zwar super
spannend fanden, aber es sich nicht trauten, auszuprobieren. Nun
haben wir die ersten Ergebnisse, welche eine Ermutigung und Ansporn
sind, mehr zu trampen.“
Warum Trampen eine sehr umweltfreundliche Art der
Fortbewegung ist, und deshalb in das Profil des Referates für Nachhaltige
Mobilität passt, erklärt Friedemann Goerl folgendermaßen: „Man benutzt zwar eines der umweltschädlichsten Verkehrsmittel, schafft
aber durch das Trampen keine Nachfrage und somit keinen zusätzlichen
Verkehr, denn alle anderen motorisierten Verkehrsmittel werden nach
der prognostizierten Nachfrage eingesetzt und verursachen so
mehr CO2, Lärm und Feinstaub.“